Heizungsprobleme endlich gelöst - aber nach 6.5 Jahren Ecoforest-Kompressor kaputt

Donnerstag, 26 Januar, 2017 - 00:00

Heizungsprobleme endlich gelöst - aber nach 6.5 Jahren Ecoforest-Kompressor kaputt

UPDATE
Nach 6.5 Jahren ist der Kompressor unserer Wärmepumpe kaputt.

Die Lebensdauer solcher Kompressoren wird mit 25-30 Jahren angegeben.

War die Wärmepumpe möglicherweise falsch installiert oder was hat den Schaden verursacht? Noch dazu kommt:

Die installierende Firma Brunnebau & Erdwärme Heth aus Lorsch verweigert mit Hinweis auf Fachkräftemangel die Reparatur.

Insgesamt ließ sich kein offizieller Ecoforest-Partner finden, der die Reparatur übernimmt. Es handelt sich um eine Ecoforest-Geothermie-Wärmepumpe (Model C3 3-12KW HTR EH) mit Kompressor Copeland Scroll ZPV36K1E-1E9-130. War die 12kW-Wärmepumpe vielleicht zu groß dimensioniert für unser Haus (Es laufen 190 qm Fußbodenheizung und das Warmwasser für 5 Personen über die Erdwärmepumpe. Das Haus hat fast KfW-55-Standard: Endenergiebedarf: 21.4 kWh/(m^2*a) / Primärenergiebedarf: 51.4 kWh/(m^2*a) / Energetische Qualität der Gebäudehülle: 0.25 W/(m^2*K))?
-UPDATE-ENDE

Wir haben eine Fußbodenheizung, die mit einer Wärmepumpe der spanischen Marke EcoForest betrieben wird, die ihre Wärme aus zwei ca. 100 m tiefen Erdbohrungen bezieht, sprich Geothermie. Das Fassungsvermögen des Warmwasserspeichers beträgt 165 Liter. Das ist etwas wenig, andererseits heizt die Heizung auch sehr schnell nach (10-20 Minuten). Dumm nur, wenn man gerade in der Sperrzeit des Energieversorgers ist (2x am Tag für 90 Minuten), dann ist nach einer Badewanne das Wasser nicht mehr heiß.

Gemünden hat dieses Modell in unserem Haus wohl zum ersten Mal verbaut, auch für den Subunternehmer Erdwärme Heth war dies wohl ein relativ neues Modell. Dementsprechend leiden wir wohl unter "Kinderkrankheiten", weil sich die Installateure noch nicht so gut mit dem Modell auskannten. Zumindest waren unzählige Male (bald 20 Mal?) Techniker bei uns zu Hause, bis nach 5 Monaten die Heizung endlich fehlerfrei funktionierte. Immer wieder traten Störungen auf und man hatte manchmal morgens kein Warmwasser zum Duschen. Man muss den Beteiligten (Heizungsverantwortlicher Gemünden, Kundenservice Fira Heth) zu gute halten, dass sich meistens relativ schnell um das Problem gekümmert wurde. (Zum Glück war seitens Gemünden jemand anderes zuständig als unser Bauleiter, von dem wir ja sehr oft wochenlang nichts gehört hatten.) Letztendlich ließ sich das Problem erst lösen, als ein Mitarbeiter von BetaTherm, dem Deutschlandvertrieb der EcoForest-Wärmepumpen, kam, der sich doch nochmal deutlich besser mit der Heizung auskannte als die Installationsfirma Heth. Hier mal die Chronik der Heizungsproblematik:

  • Lieferung und Montage erst wenige Tage vor Einzug
  • Wir bekamen ohne Aufpreis ein höherwertiges Modell mit aktiver Kühlung, weil zu spät bestellt wurde und das gewünschte Modell nicht so schnell kurzfristig lieferbar war.
  • Gleich bei Installation war ein Teil kaputt, was ersetzt werden musste.
  • Wir haben einen Wärmepumpenstromtarif, der zwei Mal am Tag Abschaltzeiten von 1.5 Stunden beinhaltet. Nach Inbetriebnahme wurde die Heizung wurde für die Abschaltzeiten nicht korrekt runtergefahren, sondern einfach der Strom abgeschaltet, was der anlage auf Dauer nicht gut tut, ähnlich wie ein Computer sollte sie gesteuert runtergefahren werden, bevor der Strom abgestellt wird. Eine Korrektur im Anschluss sollte das Problem lösen.
  • Leider ist im Anschluss dann doch noch ein Fehler unterlaufen: Die Heizung lief nur während der Abschaltzeiten statt ständig außer in den Abschaltzeiten. Auch dieses Problem wurde gelöst.
  • Als dann die Heizperiode begann und nicht nur Warmwasser sondern auch Heizenergie erzeugt werden sollte, flog ständig die Sicherung raus. Es war wohl die falsche Sicherung eingebaut, eine neue (32 Ampere statt 16 Ampere) musste her.
  • Außerdem stellte sich heraus, dass nicht alle Räume warm wurden, die Heizung musste nochmal nachjustiert werden.
  • Schließlich gab es weitere Probleme mit der Temperaturregelung im Bad und im Kinderzimmer. Es stellte sich heraus, dass die Thermostate von Bad und Kinderzimmer vertauscht waren.
  • Seit die vertauschten Thermostate korrigiert wurden, haben wir nun wieder neue Störungen. Alle 1-2 Tage geht die Heizung aus mit einer sogenannten "Hochdruckstörung".
  • Es wurde ein Überdruckventil eingebaut. Leider ohne Auswirkung auf die auftretenden Störungen. 
  • Nun wurde die Heizkurve korrigiert, sodass weniger Wärme erzeugt wird. Leider treten die Störungen immer noch auf..
  • Mittlerweile sagt die Installationsfirma (Heth), dass sie dass sie mit ihrem Latein am Ende ist und sich die Störungen nicht erklären kann. Als letzte Instanz wird jetzt dem spanischen Hersteller bzw. dem zuständigen Deutschlandvertrieb BetaTherm das Problem geschildert. 
  • BetaTherm war inzwischen da. Der Installateur kannte sich wesentlich besser mit der Heizung aus. Er hat alle Teile ersetzt, die im Zusammenhang mit den auftretenden Hochdruck-Störungen stehen (gesamte Regeleinheit sowie die interne Umwälzpumpe). Außerdem hat er die von Heth vorgenommenen Einstellungen nochmal korrigiert. Das von Heth nachträglich eingebaute "Überdruckventil" sei wohl unnötig, weil wirkungslos gewesen. Vor allem hat er aber festgestellt, dass Luft in den Heizkreisläufen sei, was die Störungen verursachen haben könnte.
  • Gemünden Bau (bzw. Heth, Gangluff oder Elektro Grunow) hat nun von BetaTherm noch einige To-Dos bekommen, die inzwischen abgearbeitet wurden.
    • Anzeigemanometer Druck entfernen und durch KFF Hahn ersetzen, das Wärmepumpe separat gespült werden kann.
    • Komplettes Heizsystem sowie Steigstränge und Wärmepumpe spülen (zur Zeit ist Luft im Heizkreis, der Störungen verursachen kann)
    • Heizstab (für Notbetrieb bei Heizungsausfall) anschließen und separate Absicherung im Sicherungskasten installieren 
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