Zukuftsfähiges Haus

Freitag, 20 Oktober, 2017 - 11:14

Zukuftsfähiges Haus

Ein Haus muss zukunftsfähig sein. Wir bauen für die nächsten 30, 50 oder 100 Jahre, wenn man die eigenen Kinder bedenkt. Wie wird sich die Welt verändern und was hat das mit unserem Haus zu tun?

Ich lese oft, dass ganz neue Häuser als kfW 70 oder kfW 55 gebaut werden und eine Gasheizung bekommen.

Es ist nicht schlimm, sofern die Hauseigentümer eine Biogasanlage betreiben.

Sonst geht man mehrere Risiken ein:

1. das Haus wird in der Zukunft energetisch schlechter eingestuft. Das bedeutet: alleine durch die schlechte Einstufung verliert das Objekt an Wert.

2. wer heute den Mindeststandard baut, muss morgen teuer sanieren

3. die Öl- und Gasheizungen sind politisch nicht mehr gewollt. Warum entstehen neue Baugebiete ohne Gasanschluss? warum werden die Gas- und Ölheizungen so schlecht eingestuft? der Staat will sich von den teuren Importen und der Abhängigkeit von Russland oder Saudi Arabien etc. lösen.

4. übrigens ist eine Pelletheizung nicht unbedingt die Rettung. die Preise für Pellets werden weiter steigen.

5. in den nächsten Jahren werden vor allem die Öl- und Gaspreise eine Achterbahn fahren

6. die Zukunft gehört den erneuerbaren Energien. Nicht der Umwelt zuliebe, sondern aus rein ökonomischen Gründen: ihr Preis ist (mancherorts) und wird (überall) unschlagbar. Die Banken und Fonds ziehen sich aus dem fossilen Markt zurück. Die neuen Atom- oder Kohlekraftwerke können oft nicht finanziert werden. Das Geld wird in die Photovoltaik- und Windenergie investiert. Viele große Firmen produzieren ihr Strom selbst wie Google, Apple, Amazon, Ikea oder auch Aldi und Lidl.

7. der größte Markt kommt noch: die Energiespeicher fürs Haus und Auto. Es entstehen große Fabriken, vor allem in China und Amerika. es wird mit Hochdruck geforscht, um die Batterien billiger und effektiver zu machen. Der Preis von Batterien sinkt jedes Jahr um 14%.

In wieweit betrifft das die Bauherren?

1. das Resultat sehen wir schon heute auf der Stromrechnung. Was überwiegt, ist nicht der Strompreis, sondern die Abgaben (Steuern, Umlagen usw) und die Netzentgelte. Der Transport des Stroms ist doppelt so teuer geworden wie seine Erzeugung.

2. Die elektrische Energie ist vielseitig einsetzbar (Strom, Wärme, Kraftstoff für Elektroautos). Es ist die einzige Energie, die Sie selbst zu Hause herstellen können. Sowohl die Wärmepumpe als auch ein Elektroauto sind viel effizienter als eine Gastherme oder ein Diesel oder Benzinauto.

Je mehr Investitionen in erneuerbare Energien erfolgen, desto weniger Interesse hat der Staat die Rohstoffe wie Gas zu importieren.

Das gleiche betrifft das Öl. Sobald sich die Elektroautos durchgesetzt haben, wird es teurer und komplizierter sein sich das Öl zu beschaffen. Sie glauben es nicht? Probieren Sie eine Filmrolle für den alten Fotoapparat zu kaufen. Der Umstieg auf Elektroautos wird spätestens 2030 vollzogen sein und die meisten Tankstellen werden es nicht überleben.

3. Dies wiederum wird die Verbraucher treffen, die mit Öl heizen.

Natürlich sind z.B. die Kunststoffhersteller weiterhin auf die Erdöllieferungen angewiesen. Die Industrie besorgt sich ihre Rohstoffe auf anderen Märkten als ein Hausbesitzer. Für den letzten könnte die Lieferung von Gas oder Öl in der Zukunft deutlich teurer werden, weil der Zugang zu den Rohstoffen erschwert wird.

4. Der spätere Umstieg auf eine Wärmepumpe wird kompliziert.

Eine Wärmepumpe arbeitet effizienter mit einer Fußbodenheizung. Das muss man bereits beim Bauen bedenken.

Will man auf die günstige Luft/Luft Wärmepumpe zurückgreifen, muss das Haus einen hohen energetischen Standard erfüllen, sonst bekommen Sie das Haus nicht richtig warm.

Die beste Lösung des Problems:

schon heute effizient bauen, am besten ein Passivhaus, eine Wärmepumpe einsetzen und den Strom mit einer Photovoltaikanlage selbst erzeugen und verbrauchen smiley

irgendwann mal auf Elektroauto umsteigen und mit dem Solarstrom das Auto laden.

Dadurch steigt der Wert der Immobilie sowie die Sicherheit und Unabhängigkeit der Hauseigentümer. Sie zahlen dann viel weniger für die Heizung, den Strom und die Fahrtkosten.

mehr unter:

https://autarkmitpassivhaus.blogspot.de/

Eingestellt von