Estrich

Dienstag, 23 Juli, 2019 - 15:54

Estrich

Tropfsteinhöhle...Das ist der erste Eindruck beim Betreten des Hauses, nachdem der Estrich gegossen wurde. Wenn man sich damit nicht auskennt, ist man ersteinmal sehr überrascht wie feucht es im ganzen Haus ist. Wir haben Betonestrich und dieser muss ersteinmal 3-4 Tage ohne Betreten des Bodens und damit auch ohne Lüften aushärten. Dabei steigt natürlich die Luftfeuchtigkeit im Haus auf 100%. Ich bin dann nach 4 Tagen das erste mal ins Haus gegangen und habe etwas Luft reingelassen. Dabei muss man laut Bauleiter und Estrichfirma darauf achten, dass man dem Estrich nicht zu schnell die Feuchtigkeit entzieht, weil der Estrich das Wasser noch zum Aushärten braucht, ansonsten wird er sich anheben. Das bedeutet im Klartext kein Durchzug und kein permanentes Ankippen der Fenster, sondern 2 mal am Tag Stoßlüften. Idealerweise die eine Seite des Hauses für 10 Min und danach die andere Seite des Hauses für 10 Min um den Durchzug zu verhindern. So soll dann der Estrich 3 Wochen lang getrocknet werden und währenddessen wird die Heizung eingebaut. Dann wird noch 2 Wochen mit Heizung getrocknet und dann ist der Estrich hoffentlich trocken.

Die Qualität der Estricharbeiten scheint auf den ersten Blick erstmal gut zu sein. Hier ein paar Fotos vom ersten Begehen, daher ist der Boden noch sehr feucht:

Jetzt zu den eher unschönen Dingen die uns aufgrund der hohen Feuchtigkeit aufgefallen sind. Dass das Wasser nach frischem Estrich von der Decke und den Wänden tropft ist ganz normal. Leider wurden bei uns schon ein paar Gipskartonplatten eingebaut. Ob das bewusst oder durch fehlende Absprache geschah weiß ich nicht, jedenfalls sind diese Platten nicht für die Feuchtigkeit ausgelegt und haben sofort Stockflecken und Schimmel angesetzt. Auch der Holzbalken zwischen den oberen und unteren Fenstern im Wohnzimmer hatte schwer unter der Feuchtigkeit zu leiden. Auch hier waren schnell oberflächlich Schimmelstellen zu erkennen. Durch das kondensierende Wasser von den oberen Dreiecksfenstern haben sich dann natürlich kleinere Wasserflächen auf dem Holzbalken gesammelt. Wenn das Wasser dort tagelang steht, dann ist klar, dass das Holz sich mit Feuchtigkeit vollsaugt. Sogar an den Fenstern haben sich kleine Schimmelflecken gebildet, die dann spinnwebenartige Netze über die Glasflächen gespannt haben. Ich habe natürlich gleich mit dem Bauleiter Rücksprache gehalten, der das ebenfalls ungewöhnlich fand. Sein Rat war die betroffenen Stellen mit Schimmelspray einzusprühen. Die Gipskartonplatten sollen dann ausgetauscht werden gegen neue. Ich habe daraufhin alle Scheiben im Haus erstmal geputzt und die betroffenen Stellen mit Schimmelspray eingesprüht. Ich könnte mir vorstellen, dass eine Ursache für den frühen Schimmelbefall das Hereinbringen von organischen Substanzen durch die Vögel war. in zwei Räumen hatten wir noch Reste von Vogelhäusern, die gebaut wurden, als noch keine Fenster drin waren. Ich habe die an unserer hohen Decke im Wohnzimmer nur grob entfernt und daher war besonders an den Strohresten extrem starker Schimmelbefall zu erkennen. Auch an Resten von Vogelkot, die an schwer erreichbaren Stellen zu finden waren, hat sich besonders stark der Schimmel gezeigt. Mittlerweile habe ich hoffentlich alle befallenen Stellen im Haus gefunden, wobei ich sagen muss, dass der Schimmel bei den Stellen, die ich zuletzt gereinigt habe schon von selbst zurückgegangen ist, dadurch, dass die Luftfeuchtigkeit im Haus auch von Tag zu Tag etwas sinkt.

Morgen ist es dann soweit und die Versorgungsleitungen kommen rein. Das heißt die Hausanschlüsse für Wasser, Strom und Telefon/Internet kommen rein. Diese drei Gewerke miteinander abzustimmen war unsere Aufgabe und es war nicht so einfach. Besonders bei der Telekom sollte man frühzeitig, also möglichst ein halbes Jahr vorher Bescheid geben, damit am Ende die Arbeiten auch alle zusammen ausgeführt werden können. Ansonsten steht man vor der lästigen und auch kostenintensiven Aufgabe die Gräben mehrfach zu öffnen und zu schließen. Bei der Telekom habe ich bis gestern versucht rauszukriegen wer die Arbeiten durchführt um mich mit dem abzustimmen, aber keine Chance. Nur durch Zufall habe ich dann rausbekommen, dass derjenige, der unseren Stromanschluss von der Edis setzt, auch die Telefonleitungen anschließt. Der Bauleiter ist nun 3 Wochen im Urlaub und ich hoffe es ist soweit alles in die Wege geleitet, dass es währenddessen auch weitergehen kann. Heute haben wir zusammen mit unserer Küchenfirma unsere Küche ausgemessen und danach dann auch schon den Einbautermin in 2 Monaten festgesetzt. Ich hoffe das klappt alles so wie wir uns das vorstellen.

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