Photovoltaik - 5. Warum sich ein Batteriespeicher nicht lohnt

Dienstag, 27 Februar, 2018 - 00:00

Photovoltaik - 5. Warum sich ein Batteriespeicher nicht lohnt

Der Artikel ist 3 Jahre alt. Die Batteriepreise sind gesunken, die Fördermöglichkeiten gestiegen, die Einspeisevergütung gesunken. Mittlerweile kann sich eine Batterie sehr wohl lohnen. Ich habe den Artikel  aktualisiert und die Berechnungen von 2018 mit aktuellen gegenübergestellt.

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Beim Betrieb eines Batteriespeichers teilt sich der gewonnene Strom (bei uns 8.300 kWh pro Jahr) in drei Gruppen auf:

  1. Eigenverbrauch im Moment der Produktion
  2. Eigenverbrauch nach Speicherung im Akku
  3. Verkauf gegen Einspeisevergütung

Finanzielle Vorteile bringt der Speicher nur bei Gruppe 2.

Diesen Anteil kann mit dem Eigenverbrauch-Rechner der HTW Berlin ausrechnen (bei uns je nach Speichergröße bei 16-24 %.)

Bei Strompreissteigerung von 3 % pro Jahr liegt der durchschnittliche Strompreis in den nächsten 15 Jahren bei 33,9 Cent/kWh.

Das vergleicht man mir der persönlichen Einspeisevergütung (bei uns 12,2 Cent/kWh) und berechnet die Ersparnis (bei uns 18 Cent/kWh).

Daraus kann man die jährliche Einsparung berechnen (bei uns: 24 % * 8.300 kWh * 18 Cent/kWh = 359 €.)

Leider muss man berücksichtigen, dass beim Zwischenspeichern des Stroms zwei Mal (Beladen und Entladen) Verluste entstehen, die sich auf ca. 20 % summieren. (Bei uns 24 % * 8.300 kWh *0.2 *12,2 Cent/kWh = 49 €)

So kann man sich die Ersparnisse pro Jahr ausrechnen (bei uns 310 €). Eine Batterie hat 10 Jahre Garantie, im Durchschnitt hält sie vielleicht 15 Jahre, so kommt man auf die Gesamtersparnis (bei uns 15 * 310 € = 4650 €)

Die Ersparnis ist mit den Kosten zu vergleichen. Bei uns (2018) waren das 7.600 € für eine 10kWh-Batterie.
 

Mal eine neue Rechnung, wie es heute (2021) vielleicht wäre:

Jährliche Einsparung:
24 % * 8.300 kWh * 22 Cent pro kWh = 438 €
Verluste:
24 % * 8.300 kWh *0.2 * 8 Cent/kWh = 32 €
Gesamtersparnis
15 * 406 € = 6090 €

Kosten 
6300 € - 4900 € Förderung* = 1400 €
* Förderung Kreis Mainz-Bingen und Energieagentur Rheinland-Pfalz

=> So würde sich das stark lohnen!

Weitere Anmerkung:
Man kann Batteriespeicher AC-seitig oder DC-seitig anbinden. AC-seitig kann durch einen zusätzlichen Batteriewechselrichter nachgerüstet werden. DC-seitig kommt in Frage bei einer Neuinstallation oder wenn der Wechselrichter defekt ist. DC-seitig ist nicht teurer, aber energieeffizienter und damit wirtschaftlicher. Eine gute Übersicht über die Energieeffizienz von Wechselrichter-Batterie-Systemen bietet die Stromspeicher-Inspektion der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin.

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