Nicht nur Mathe kann ein Arsch**** sein, sondern auch das Wetter. Es ist gefühlte Ewigkeiten nichts passiert. Am 26.01 erfolgte die Feinabsteckung durch den Vermesser Fa. Frotscher und am 08.02 wurde die HA-Säule auf dem Grundstück installiert und kurz darauf der Baustromkasten - und das, obwohl wir es an dem Tag um einige Grad kälter hatten als beim ersten Installationstermin der HA-Säule - was sagt uns das? Es geht also doch!

Bei dem Absteckriss des Vermessers blieb uns für kurze Zeit die Luft weg. Warum um Himmels Willen, wurde die Bodenplatte zu klein eingemessen? Nachdem wir unsere Baufirma mit unserer Sorge, dass der Rest des Hauses dann nicht mehr passen würde, auf den Kopf gestellt haben, wurden wir durch Bauleiter und Vermesserfirma aufgeklärt. Die Bodenplatte wird in der Tat um jeweils 6,5 cm pro Hausseite kleiner gegossen, da im Rohbau die Steine dann um diese 6,5 cm versetzt auf die Bodenplatte draufgesetzt werden und eine Wärmedämmschicht im Bereich des Sockels angebracht wird. Als Bauherr und Laie liest man nur die Anforderungen der Bauaufsichtsbehörde „..die Grundfläche muss das Fertigmaß einschließlich Wärmedämmung und Putz beinhalten.“ und steht dann erstmal Kopf bei zu kleinen Maßen im Absteckriss - da soll mal einer durchsehen… - aber: Ende gut, alles gut 

Der Bau stand in den letzten Wochen zwar still, dafür rauchten aber unsere Köpfe ununterbrochen. Wir hatten wieder das Vergnügen, die Bauausführungspläne zu kontrollieren. Kein einfaches Unterfangen! Dank der Unterstützung unseres externen Baugutachters des VPB Regionalbüro Havelland haben wir uns die eine oder andere Fehlplanung und deren Konsequenzen erspart. So wurde beispielsweise im OG bei drei Querfenstern aufgrund der niedrigen Höhe ein Verbundsicherheitsglas empfohlen und die Versetzung des Rauchrohres bzw. Zuluftrohres des Kamins veranlasst, da es sonst völlig unpraktisch direkt unter dem Terrassenfenster aus der Bodenplatte geguckt hätte. Zudem wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass die Durchgangshöhe der Treppe uns das ein oder andere Veilchen an der Stirn bescheren würde, wenn wir dies nicht ändern ließen. Abwasserleitungen im Bad OG konnte man den Plänen auch nicht entnehmen, sodass wir das direkt bei dem Architekten angesprochen haben. Nun schmückt ein dezenter schriftlicher Hinweis zur Abwasserableitung den Bauplan und ein hässlicher Abwasserschacht die Ecke unseres Gästezimmers (sofern dadurch aber Verstopfungen vermieden werden, können wir damit leben).  

Weitere Änderungen, die vorgenommen wurden:

• Änderung der Treppe aufgrund der Durchgangshöhe, Treppe besitzt nun die Viertelwendung im Austritt und verschafft uns dadurch mehr Kopffreiheit im Antritt
• Öffnungsrichtung des Fensters im HWR wurde geändert
• Reinigungsschacht des Kamins wurde vom Wohnzimmer via Wanddurchbruch in den Treppenflur unter die Treppe gelegt 
• Heizkreisverteiler wurden im EG und OG versetzt
• im HWR wurde mehr Platz geschaffen, indem die Abstände der Geräte zur Außenwand auf ein Minimum gesetzt wurden
• MSH wurde im HWR ebenfalls versetzt
• Wäscheabwurfschacht wurde im Bad versetzt, dadurch auch im HWR EG
• Durchgänge im Haus, in denen vllt. später doch keine Tür eingebaut werden soll, werden nun im Durchgangsbereich sauber verputzt
• im Bad EG wurde die Vorwand für Waschbecken + Toilette verkürzt, sodass die Installation einer Glas-Duschabtrennung ohne Sonderanfertigung möglich ist
• Installation Waschmaschinenanschluss im HWR wurde vermerkt
• Anschluss Außenwasserhahn wurde gesetzt
• Dehnungsfugen im Wohn-/Essbereich wurden berücksichtigt
• Aussparung Fußbodenheizung für den Kamin wurde angepasst

Außerdem haben wir uns im Nachhinein noch für eine geflieste Duschablagefläche im OG und für einen verlängerten Griff der Hauseingangstür entschieden, gegen Aufpreis versteht sich.

Netterweise war es uns noch von der Baufirma ermöglicht worden, die Hausfarbe zu ändern. Die Bemusterung des Hauses ist schon über ein halbes Jahr her..in der Zwischenzeit hat man viel gesehen und sich inspirieren lassen. Wir haben unsere Hausfarbe nun von hellgrau (Farbcode 30205) auf ein dunkleres blaugrau (Farbcode 30213) ändern lassen. Unsere vorstehende Hausecke im EG wird nun auch nicht mehr weiß verputzt, sondern in einem zarten Blau. Wir sind froh, dass wir unsere Meinung noch einmal ändern durften. 

Allzu begeistert waren wir allerdings nicht von einer unangekündigten Rechnung vom Prüfstatiker. Wir dachten, die angesetzten Kosten für den Prüfstatiker durch die geänderte Gesetzeslage vom 01.07.2016 für Brandenburg vollumfänglich zu sparen – gerade darüber hatte ich mich Anfang des Jahres mit der Hausbaufirma auseinander gesetzt. Dem war leider nun doch nicht so. Zur Statik des Hauses, welche von der Baufirma finanziell getragen wird, gehört anscheinend nicht die Prüfung der Elementedecke (=Zwischendecke des Hauses). Ohne uns darüber zu informieren, dass 1. diese Prüfung trotzdem Pflicht ist und 2. wir darüber eine gesonderte Rechnung vom Statiker erhalten, flatterte also eine nette Rechnung über 800 € mit dem Rechnungstext „gemäß Vereinbarung mit der Ever Energy Group GmbH sowie nach Zusendung der Pläne des Elementedeckenherstellers..“ ins Haus. Erzähl mal einem Bauherren, dass er 2.500 € spart, es dauert keine Stunde bis dieses Geld für etwas anderes am Haus eine Verwendung findet. Ganz großes Kino! Wir hoffen, dass das ein einmaliger Vorfall bleibt.

Ansonsten haben wir seit einigen Tagen endlich mal schönes Wetter, d.h. die Temperaturen befinden sich in Brieselang laut Wetterauskunft zu jeder Tages- und Nachtzeit oberhalb von 5°C. Die Bewehrung für die Bodenplatte liegt aber leider noch immer an der gleichen Stelle, wo man sie vor knapp 2 Wochen abgelegt hat. Schade, dass die Schönwetterlage derzeit nicht genutzt wird..

Hier noch einige Bilder der letzten Wochen:

Baufeld mit Feinabsteckung und Baustraße

abgestecktes Baufeld und Bewehrungsstahl für die Bodenplatte

HA-Säule (installiert am 08.02.2017) und Baustromkasten (installiert zw. 13.02 und 20.02)