Von Anfang an war unser Ziel: Heiraten, Kinder, Eigenheim. Nummer 1 und 2 haben wir schon erfolgreich erledigt.
Ich dachte eigentlich immer wir kaufen mal ein Haus, wenn genug Geld da ist. Im April 2017 hatten wir die Idee ein Haus aus einer Zwangsversteigerung zu erwerben. Das Haus stand zwei Straßen weiter von uns und machte einen tollen Eindruck. Wir ließen uns von diversen Banken beraten. Leider halten die Meisten nicht viel von Zwangversteigerungen. Außerdem gehen Immobilien bei der temporären Marktlage weit über Verkehrswert unter den Hammer, womit unsere Schmerzgrenze bei diesem Objekt bei weitem überschritten war.
Schade.
Mich lies der Gedanke nicht los ein eigenes Haus zu haben. Wir sprachen viel über unsere Möglichkeiten. Das Eigenheim war gedanklich schon so nah und dann sollte Alles wieder in nicht sichtbare Ferne rücken? Wir taten uns schwer damit dies zu akzeptieren. Und so kamen wir auch dahin, über Hausbau nachzudenken. Den Sommer über besichtigten wir gefühlt 1747382 Häuser und Grundstücke. Alles hatte irgendwie irgendwas, was gar nicht passte. Insbesondere an den Bestandshäusern störte uns der Gedanke, auf das Haus auch Grunderwerbsteuern zu zahlen. Das kann schon mal eine beachtliche Summe ausmachen. Im Mai 2017 ging ich auf die Hausbaumesse in Berlin und lies mich von einigen Baufirmen schon mal beraten. Es gibt zu Viele...viel zu Viele. Worauf soll man achten? Was zeichnet eine seriöse, verlässliche Firma aus? Und was wollen WIR überhaupt? Massivbau? Fertigbauweise? Einfamilienhaus mit Satteldach oder doch lieber schnieke Stadtvilla? Wieviel Platz brauchen wir? Die Liste der Fragen war endlos. Aber solange kein Grundstück da war, wollten wir eh keine Entscheidung für eine Baufirma treffen.
Den Sommer 2017 über hatten wir unzählige Termine bei Banken, Finanzierungsvermittlern, Baufirmen, Besichtigungen... schließlich verschuldet man sich den Rest seines Lebens und da möchte man dann schon sorgfältig auswählen. So kam es dann auch, dass wir noch öfters Entscheidungen geändert haben. Doch die andere Baufirma. Doch die andere Bank für die Finanzierung.
Naja, da wir eh noch kein Grundstück in Sicht hatten, hatte dies auch noch Zeit. Vor allem weil Grundstücke echt Mangelware geworden sind und die paar Dinger, die frei sind, werden zu Preisen verkauft, die den Bodenrichtwert bei weitem überschreiten. Deshalb haben wir Nordberlin schonmal gedanklich auf Wiedersehen gesagt
Dennoch war uns eine Sache echt wichtig: Eine gute Verkehrsanbindung in die Stadt mit den „Öffis“. Unsere Kinder sollen ja später nicht vom Mutti- oder Papitaxi abhängig sein. Und da lag der Hund begraben: Finde ein erschwingliches Grundstück, welches groß genug ist, eine gute Anbindung hat, an keiner Hauptverkehrsstraße liegt und wenn es geht, keinen Bebauungsplan mit drölfzig Auflagen hat. Klingt utopisch, oder? Aber wir sollten Glück haben. Was Andere manchmal Jahre suchen, haben wir im August 2017 nach wenigen Monaten gefunden. Ein Grundstück, was genau unsere Anforderungen erfüllt, nicht mal einen Bebauungsplan hat, voll erschlossen ist und von privat verkauft wird, sodass keine Maklercourtage anfällt. Die S-Bahn verkehrt regelmäßig und ist in 5 Minuten Fußweg zu erreichen. Kitas, Schulen und Einkaufsmöglichkeiten gibt es auch in fußläufiger Umgebung. Ein Traum! Wir haben sofort zugeschlagen!
Es ging weiter mit Baufirmen und Finanzierungspartner. Wir dachten bis Oktober ist Alles geklärt. Pustekuchen. Es ist jetzt Anfang Januar, gestern, am 04.01.2018 haben wir erst den Darlehensvertrag unterschrieben und bei der Baufirma hatten wir nach langem Handeln Ende Dezember 2017 unterschrieben.
Falls ihr bis hier mitgelesen habt und nicht eingeschlafen seid, oder vor Langerweile die Seite wieder weggeklickt habt, wisst ihr nun im Groben, was die letzten 6-9 Monate los war. Nun kann es losgehen.
Als nächstes kommt der Notartermin, die Grundstückvorbereitung und der Bauantrag. Viel, was nebenher organisiert werden muss und dann geht es hoffentlich im Frühling los und unser Haus wird gebaut. Ich halte euch auf dem Laufenden.
Eure Cheyenne