Wie lange dauert eigentlich ein Hausbau?

Ein Hausbau ist ein anspruchsvolles Projekt, das sorgfältig geplant und durchgeführt werden sollte. Entsprechen dauert es eine recht lange Zeit, bis aus der Idee zum Haus ein tatsächliches Gebäude geworden ist. Wie lange die Bauphase konkret dauert, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Ganz grundsätzlich gibt es jedoch die Phasen der Vorüberlegungen, der Planung, des Rohbaus, der Inneneinrichtung und der sonstigen Faktoren. Es liegt an der individuellen Gestaltung der einzelnen Phasen, wie viel Zeit diese beanspruchen.

 


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Ein Hausbau setzt sich aus verschiedenen Phasen zusammen, die unterschiedlich lange dauern.

Die ersten Überlegungen

 

Noch vor der Planung des Projekts beginnt die erste Phase, die sich bereits auf die Dauer des Hausbaus auswirkt. Diese umfasst zunächst eine grobe Orientierung. Welche Art von Haus soll gebaut werden? Soll es in einer Stadt oder eher im Umland stehen? Wie viel Geld wird für das Grundstück und wie viel für das eigentliche Haus zur Verfügung stehen? Mit welchen Gewerken soll zusammengearbeitet werden und welche Anforderung stellt man an diese? All diese Dinge sind zu klären, bevor der Übergang in die eigentliche Planungsphase stattfinden kann. Es ist jedem selbst überlassen, wie viel Zeit in die Gestaltung des eigenen Traumhauses und die Suche nach einem Grundstück fließen soll.

 

Die konkrete Planung

 

Wenn die Vorüberlegungen abgeschlossen sind und ein Grundstück ausgewählt wurde, beginnt die eigentliche Planungsphase. Diese setzt meistens mit der Aufstellung eines Finanzierungsplans ein. Soll das Haus aus eigenen Mitteln finanziert werden oder ist es nötig, einen Kredit aufzunehmen? Ist letzteres der Fall, müssen verschiedene Kreditanbieter verglichen und die besten Konditionen herausgefunden werden.

 

Sobald die Finanzierung steht, kann es an die grundlegende Planung mit dem Architekten gehen. Hier dauert es in der Regel ein bis zwei Wochen, bis die Entwurfsplanung abgeschlossen ist. Nun zeigt sich, welche der individuellen Bauträume sich wirklich umsetzen lassen und auf welche verzichtet werden muss. In einem nächsten Schritt geht es dann an die Genehmigungsphase. Hier haben die Bauherren sehr wenig Einfluss auf die Dauer. Je nachdem, wie schnell die Behörden arbeiten und wie schnell die verschiedenen Genehmigungen zur Verfügung stehen, können die nächsten Phasen in Angriff genommen werden. Wenn Förderungen wie das Baukindergeld beantragt werden sollen, dauert die Bearbeitungszeit meist etwas länger.

 

Bis die Genehmigungen eingetroffen sind, ist es schon einmal möglich, Kontakt zu den unterschiedlichen Gewerken aufzunehmen und verschiedene Angebote und Firmen zu vergleichen. Die meisten Bauherren entscheiden sich dafür, den Auftrag für die Erdarbeiten und die Erstellung der Bodenplatte als erstes zu vergeben, damit die Firmen Zeit haben, sich darauf vorzubereiten und gegebenenfalls benötigte Maschinen bereitzustellen.

 

Der Rohbau des Hauses

 


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Bis der Rohbau eines Hauses steht, muss bereits reichlich Zeit eingeplant werden.

 

 

Sind alle Genehmigungen eingetroffen und müssen keine Änderungen mehr vorgenommen werden, kann mit der Rohbauphase begonnen werden. Bei einem Haus mit beispielsweise 150 m² sollten hierfür ungefähr drei Monate eingeplant werden. Wenn lediglich eine Bodenplatte benötigt wird, dauert der Bau etwa eine Woche, wenn ein zusätzlicher Vollkeller zur Verfügung stehen soll, werden etwa drei Wochen benötigt.

 

Was in dieser Phase am längsten dauert, sind die Maurerarbeiten. Diese nehmen mindestens drei Wochen in Anspruch, können aber auch deutlich länger dauern. Das ist unter anderem von den Witterungsverhältnissen während der Bauphase abhängig. Grundsätzlich kann das Dach anschließend innerhalb Von 2 bis 7 Tagen fertiggestellt werden, das funktioniert allerdings nur, wenn das Wetter mitspielt. Der Einbau von Fenstern und Rahmen lässt sich auch innerhalb von 1 bis 3 Tagen bewerkstelligen. Nicht zuletzt müssen Arbeiten an der Fassade eingeplant werden. Wenn keine witterungsbedingten Verzögerungen eintreten, sind diese nach etwa drei Tagen abgeschlossen.

 

Die Inneneinrichtung des Hauses

 

Wenn der Rohbau erst einmal steht, kann mit dem Innenausbau begonnen werden. Der erste Schritt hierbei besteht in der Regel darin, die Sanitäreinrichtungen zu installieren und alle notwendigen Elektroanschlüsse zu verlegen. Das Gießen des Estrichs und das Verputzen der Wände dauert ausgesprochen lange. Das liegt aber nicht an der Arbeit selbst, die bei einer Hausgröße von 150 m² gerade einmal ein bis zwei Wochen in Anspruch nehmen sollte. Das, was wirklich lange dauert, ist das Austrocknen der Materialien. Das kann durchaus zwei Monate dauern. Bevor weitere Maßnahmen ergriffen und zum Beispiel Treppen und Türen eingebaut werden können, muss diese Zeit abgewartet werden. Aus diesem Grund wird häufig vor den Wintermonaten verputzt, sodass das Haus über den Winter ausreichend durchtrocknen kann. Als letzter Schritt finden Trockenbau-, Anschluss-, Maler- und Tapezierarbeiten statt, die den Innenausbau abschließen. Insgesamt sollte diese Phase des Hausbaus drei Monate in Anspruch nehmen.

 

Weitere zeitintensive Faktoren beim Hausbau

 

Bei einem Hausbau ist es wichtig, immer nötige Puffer für unerwartete Verzögerungen einzuplanen. Das gilt insbesondere dann, wenn ein Haus während der Wintermonate gebaut werden soll. Im Sommer treten weniger witterungsbedingte Verzögerungen auf, sodass der Hausbau schneller gelingt.

 

Außerdem stellt sich die Frage, wie viele Eigenleistungen die Bauherren übernehmen wollen. Denn grundsätzlich gilt, dass Laien für Arbeiten am Haus immer länger brauchen, als dies bei einer professionellen Firma der Fall wäre. Wer also tatsächlich selbst am Haus Hand anlegen und Dinge fertigstellen möchte, sollte sich hierfür Zeit nehmen. Das bedeutet, dass entweder Urlaub genommen oder die Arbeitszeit deutlich reduziert werden sollte.

 

Nicht zu letzt muss bedacht werden, dass bestimmte Aufgaben erst dann erledigt werden können, wenn andere abgeschlossen sind. Deswegen lohnt es sich, einen Zeitplan für den Hausbau aufzustellen, damit bestimmte Firmen erst dann bestellt werden, wenn sie auch tatsächlich gebraucht werden. Es ist sinnvoll, hierfür den Rat des Architekten einzuholen, da dieser sich mit der Erstellung solcher Zeitpläne auskennt.