Finanzen und Dokumente im Griff: Organisationstipps für Bauherren

Ein Bild, das drinnen, Tisch, Tastatur, sitzend enthält.Automatisch generierte BeschreibungDie Planungsphase eines Eigenheims verlangt Bauherren einiges ab. Neben der zeitaufwändigen Kommunikation mit Banken, Bauunternehmen, Architekten und Handwerkern sorgen die Finanzen vielerorts für Kopfzerbrechen. Unvorhergesehene Kosten, mangelnde Übersicht und unsortierte Dokumente erschweren die Realisierung des Bauvorhabens. Lesen Sie hier, wie Sie den Überblick bewahren und Ordnung in projektbezogene Unterlagen bringen!

 

Einnahmen und Ausgaben kontrollieren!

 

Grundsätzlich sind Paare gut beraten ein Gemeinschaftskonto einzurichten, über das sämtliche Geldeingänge und Ausgaben des Haushalts abgewickelt werden. Ob Versicherungen, Einkäufe oder die Bezahlung von Kraftstoffrechnungen. Das erleichtert den Alltag ungemein und spart wertvolle Zeit, weil nur ein Konto kontrolliert werden muss. Wie im Ratgeber einer Informationsplattform zum Gemeinschaftskonto erläutert wird, kann zwischen sogenannten Oder- und Und-Konten gewählt werden. „Beim Oder-Konto können beide berechtigten Kontoinhaber über das Konto bestimmen, ohne die Zustimmung des jeweils anderen zu benötigen“, fasst die Redaktion zusammen. Das macht diese Variante ideal für Haushaltskonten. Im Rahmen eines Hausbaus kann ein ergänzendes Baukonto maximale Transparenz und klare Trennung von Einnahmen sowie Kosten garantieren, die unabhängig vom geplanten Eigenheim sind. Derartige Konten sind für diesen Zweck bestimmt und weisen in der Regel eine Laufzeit von drei Jahren auf. Unter anderem werden darüber folgende Posten abgewickelt:

Kosten

Geldeingänge

Grundstück

Bauwerk

Baunebenkosten

Architekt

Handwerker

Bauträger

Finanzierung

Wohnbauförderung

Auszahlung Bauspardarlehen

 

Dank großzügigem Überziehungsrahmen können Bauherren ihre Liquidität sicherstellen. Bereits in der ersten Bauphase, wenn die ersten Rechnungen eintrudeln, gewährleistet das Baukonto die Zahlungsfähigkeit. Ein Baukonto ist ein kurzfristiger Kontokorrentkredit, der nach Projektabschluss endet oder in einen langfristigen Kredit umgewandelt wird. Für die Belastung des Kontos wird eine maximale Grenze festgelegt. Lohnenswert sind Baukonten insbesondere für Diejenigen, die ein Bestandsgebäude sanieren oder einen Neubau planen. Denn hier sind der zeitliche Ablauf des Projekts sowie die tatsächlichen Gesamtkosten weitaus weniger präzise planbar wie beim Kauf einer bezugsfertigen Immobilie.

 

Bauordner anlegen und Transparenz gewährleisten!

 

Bei einem Hausbau kommen zahlreiche Dokumente zusammen. Das Spektrum reicht von Genehmigungen über Kostenvoranschläge und Baupläne bis hin zu Kalkulationen und Verträgen. Werden diese Unterlagen nicht abgeheftet, ist das Chaos vorprogrammiert. Sobald beispielsweise Architekten nach Plänen oder Handwerker nach Leistungsverzeichnissen verlangen, beginnt das große Suchen. Mit durchdachten Rubriken innerhalb des Bauordners lässt sich strukturiert Ordnung halten. Hier muss jeder Bauherr sein individuelles System finden. Es gibt jedoch einige Kategorien, die allgemein Sinn ergeben:

 

  • Grundstück (Makler, Grundbuch usw.)
  • Angebote Handwerker
  • Bauunternehmen (Bauvertrag, Anträge usw.)
  • Genehmigungen
  • Gutachten
  • Pläne und Skizzen
  • alles zur Finanzierung
  • Unterlagen je Gewerk
  • Rubrik pro Wohnraum / Außenanlage
  • Rechnungen

 

Ein Bild, das Uhr, Tisch, Computer, hängend enthält.Automatisch generierte BeschreibungMit Hilfe von Trennblättern lassen sich die verschiedenen Rubriken anlegen und beschriften. Eines sollte vorab klar sein: Bei einem DIN A4 Ordner wird es nicht bleiben. Fünf Ordner sind schnell voll. Bei vielen Bauherren sind es deutlich mehr. Je nach Umfang des Projekts. Pläne und Grundrisse können bereits einen Ordner füllen. Im Idealfall werden die Ordner angelegt, bevor der erste Schwung Dokumente eingeht. Hat sich erst ein Sammelsurium angehäuft, fällt das Sortieren umso schwerer. Ist von Anfang an alles schnell griffbereit, erleichtert das den Hausbau deutlich. Zudem wird verhindert, dass Unterlagen verloren gehen.

 

Tipp: Zum Schutz vor Brand, Hochwasser oder anderen äußeren Einflüssen, ist es ratsam alle wichtigen Papiere einzuscannen und digital zu speichern. Außerdem empfehlenswert: Zentrale Bauabschnitte mit Fotos dokumentieren! Diese können bei Mängeln oder Schäden am Bau als Beweis dienen.

 

Wichtige Dokumente verlangen!

 

Laut neuem Bauvertragsrecht (gültig seit Anfang 2018) sind Baufirmen verpflichtet, Bauherren bestimmte Dokumente auszuhändigen. Dazu gehören Papiere für die Beantragung der KfW-Förderung, Nachweise über Bauausführung und Planung für weitere Förderdarlehensgeber, Dokumente für den Nachweis der Einhaltung von Landesbauordnungen sowie der Energieeinsparverordnung (EnEV) und Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG). Die Redaktion des Ratgeberportals für Bauherren aktion pro eigenheim rät in einem Beitrag über Bauunterlagen: „Solange Hauskäufer die Bauunterlagen nicht in den Händen halten, um sie nachrechnen und prüfen zu lassen, sollten sie auf keinen Fall den Bauvertrag unterzeichnen!“

 

Bilder pixabay.com: jackmac34 / cocoparisienne