Einbruchschutz für Neubauten: Worauf kommt es an?

In den aktuellen Diskussionen rund um die Ausstattung von Neubauten gerät ein Punkt in den Hintergrund. Dabei war er lange einer der wichtigsten Parameter bei der Auswahl neuer Fenster und Türen. Doch steigende Energiekosten haben den Fokus verändert, obwohl ein Blick auf die Polizeistatistiken beweist, dass dem Einbruchschutz nach wie vor eine große Bedeutung zukommt.

 

Wie sehen die aktuellen Einbruchstatistiken aus?

Bei den Polizeirevieren wurden 2023 bundesweit 77.819 Einbruchsversuche gemeldet. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Plus von 11.911 Fällen. Dabei wurde nach den Daten der deutschen Versicherungswirtschaft ein Gesamtschaden von rund 340 Millionen Euro verursacht. Das sind rund 70 Millionen Euro mehr als in Jahr 2022. Auch der durchschnittliche Schaden pro Einbruch stieg um 150 Euro auf nunmehr 3.500 Euro. Doch es gibt parallel eine gute Nachricht, denn der Anteil der Fälle, in denen der Einbruchsversuch nicht erfolgreich war, ist ebenfalls gestiegen. Wer Einbruchschutz Fenster kaufen will, trifft in einem weiteren Punkt eine gute Entscheidung. Der Verlust ideeller Werte kann nicht über Versicherungsleistungen ersetzt werden. Zudem lag die Aufklärungsquote der Polizei im vergangenen Jahr gerade einmal bei knapp 15 Prozent.

 

Sogar Thermoschutzelemente tragen zum Einbruchschutz bei

Wer einen zuverlässigen Schutz gegen potenzielle „Langfinger“ haben möchte, muss auf einen hochwertigen Thermoschutz nicht verzichten. Das beweist ein Blick auf die verschiedenen Ausführungen der Abstandshalter in der Mehrfachverglasung der Kunststofffenster. Diesen Bereich dominierten in der Vergangenheit Schienen aus Aluminium den Markt. Aufgrund ihrer Nachteile tragen sie die Bezeichnung „kalte Kante“. Kunststofffenster mit „warmer Kante“ bringen entweder Abstandshalter aus massivem Kunststoff oder Varianten aus Edelstahl mit einem Kunststoffüberzug mit. Beide Varianten reduzieren die Wärmetransmissionen entlang der Scheibenränder. Die oft als Premium-Ausführung angebotenen Abstandshalter mit Edelstahlkern bieten ein gegenüber Kunststoff und Aluminium erhöhtes Maß der Resistenz gegenüber mechanischen wirkenden Kräften. Das heißt, sie bringen neben der verbesserten Thermoschutzwirkung auch ein Plus beim Einbruchschutz (insbesondere gegen Aufhebelversuche) mit.

 

Fenster kaufen und auf effiziente Verriegelungen achten!

Dabei stellt sich die Frage, welche Arten der Verriegelungen die beste Zuverlässigkeit gegenüber Aufhebelversuchen bieten. Wer neue Fenster kaufen will, bekommt heutzutage nur noch Modelle mit Mehrfachverriegelungen angeboten. Idealerweise sind sie über alle Seitenkanten der Fensterflügel verteilt. Zur Auswahl stehen derzeit sowohl Technologien mit Pilzkopfzapfen als auch mit gegenläufigen Krallen. Beide Techniken gelten als sicher, wobei die Krallen jedoch als die bessere Technologie eingestuft werden. Das resultiert daraus, dass die Krallen die Rahmen der Fensterflügel beim Verriegeln straff an den eigentlichen Fensterrahmen ziehen. Das kommt dem Thermoschutz zugute und erschwert das Einschieben von Einbruchswerkzeug erheblich.

 

Wo sollten Fenster abschließbare Griffe bekommen?

Fenstergriffe mit Schloss empfehlen sich überall dort, wo die Fenster von außen leicht zugänglich sind. Dabei sollten auch Klettermöglichkeiten an tragenden Elementen von Balkonen sowie beispielsweise über die Dächer von Garagen und Carports mit berücksichtigt werden. Besonders wichtig sind abschließbare Beschläge an Stellen, an denen sich die Griffe mehrflügeliger Fenster sowie von Fenstern und Balkon- oder Terrassentüren nebeneinander befinden. Dort ergeben sich Durchgriffsmöglichkeiten bei der Nutzung der Kippfunktion. Bei PAS-Türen und PAS-Fenstern ist der Durchgriff bauartbedingt erschwert, aber abschließbare Griffe sorgen für zusätzliche Sicherheit.

 

Auch anderes Fensterzubehör verstärkt den Einbruchschutz

Die beste Option ist es, wenn Einbruchsversuche entdeckt und gestoppt werden, bevor sich die Täter Zugang verschaffen können. Dazu trägt jedes Hindernis bei, was dabei überwunden werden muss. Dabei leisten Rollläden gute Dienste. Es kostet Zeit, sie hochzuschieben, um sich Zugang zum Fenster zu verschaffen. Zudem entstehen dabei trotz der Leichtläufigkeit der aktuellen Modelle Geräusche, die Bewohner, Nachbarn oder Passanten aufmerksam machen können. Das heißt, ein heruntergelassener Rollladen erhöht das Entdeckungsrisiko für die Einbrecher. Den gleichen Vorteil bringen Außenjalousien. Allerdings ist ein Punkt zu bedenken. Längerfristig ohne Pause heruntergelassene Rollläden und Außenjalousien wirken wie eine Einladung, denn sie signalisieren die Abwesenheit der Nutzer der Innenräume.