Einbruchhemmung – worauf sollten Hausbesitzer achten bei der Auswahl der richtigen Haustür

Alle vier Minuten geschieht ein Einbruch in Deutschland. Während sich Täter in Mehrfamilienhäusern meist durch die Wohnungseingangstür Zugang verschaffen, dringen sie in Einfamilienhäusern oft über die Terassentür ein. Ein Einbruch hat große Folgen: Neben dem finanziellen Verlust nimmt der Einbruch auch erheblichen Einfluss auf die Psyche der Geschädigten. Das Gefühl von Unsicherheit und die Verletzung der Privatsphäre können sich lange auf das Wohlbefinden und die Gesundheit auswirken. Einbruchhemmende Türen und Ausstattungen sowie ein umsichtiges Handeln können Ihr Zuhause schützen. Achten Sie beim Kauf auf das VdS-Siegel (Vertrauen durch Sicherheit), dieses zeichnet einbruchhemmende Produkte aus.

 

Einbruchhemmende Haustüren

Die meisten Einbrecher sind Gelegenheitstäter. Entdecken sie eine Schwachstelle an der Tür oder den Fenstern nutzen Sie die Chance und versuchen in das Gebäude einzudringen (auf allianz.de sind beliebte Einstiegswege in Häuser und Wohnungen dargestellt). Eine solide Ausstattung schreckt diese Täter ab. Ist es offensichtlich, dass es längere Zeit in Anspruch nehmen wird, die Haustür zu öffnen oder sind gar größere Werkzeuge nötig, werden sie auf den Versuch verzichten. Je länger ein Einbruchversuch dauert, desto größer ist die Gefahr entdeckt zu werden.

Haustüren werden nach Widerstandklassen von RC 1N bis RC 6 eingeteilt, wie die Übersicht auf dieser Seite zeigt. Je höher die Klasse desto schwieriger und länger gestaltet sich ein Einbruchsversuch. Getestet werden sowohl Dauer des Einbruchsversuchs als auch das benötigte Werkzeug. Für den privaten Gebrauch werden Haustüren mit den Widerstandsklassen RC 2 und RC 3 empfohlen. Unabhängige, akkreditierte Prüfinstitute bewerten die Türen. Im Online-Shop von Deine Tür gibt es die Möglichkeit, Haustüren nach der gewünschten Einbruchhemmung zu filtern.

Alle Elemente der Haustür also Türblatt, Rahmen, Bänder, Schloss, Schließblech und Beschläge müssen aufeinander abgestimmt sein, damit eine möglichst hohe Einbruchhemmung garantiert werden kann. Hochwertige Haustüren mit Glasausschnitt sind mit bruchsicherem Verbundsicherheitsglas ausgestattet. Dieses lässt sich nicht einfach einschlagen, sondern die Glasbruchteile bleiben an einer innenliegenden Folie haften.

 

Einbruchschutz mit hochwertigen Schlössern und Beschlägen

Die Beschläge und Schlösser einer Haustür wirken unauffällig und beeinflussen doch maßgeblich die einbruchhemmende Wirkung der Tür. Eine typische Schwachstelle der Haustür ist die Bandseite, dort wird die Tür eingehängt. Verstärkte Bänder erschweren das Aufhebeln des Türblatts und sichern Ihren Eingang. Ebenso verhindert eine Mehrfachverriegelung, dass sich eine Tür gewaltsam aushebeln lässt. Schwenkriegel stabilisieren die Haustür und schließen sie dicht gegen den Rahmen ab. Zusätzliche Schlösser erhöhen ebenfalls den Schutz. Kastenschlösser mit Sperrriegeln oder Panzerriegel erschweren den Einbruchversuch. Besonders praktisch ist außerdem ein Türspion. Durch diesen können Sie vor dem Öffnen der Tür sehen, wer vor der Tür steht.

Das Profilzylinderschloss dient zum Schließen der Haustür. Zusätzliche Ausstattungen wie der Kernziehschutz und eine Zylinderabdeckung erschweren das gewaltsame Aufbrechen des Schließmechanismus. Durch den Kernziehschutz wird verhindert, dass sich der Zylinderkern aus seinem Gehäuse ziehen und sich die Tür so öffnen lässt. Die zusätzliche Zylinderabdeckung schützt den Profilzylinder, der nicht herausgezogen oder abgebrochen werden kann. Übrigens: Geht ein Schlüssel verloren, sollten Sie direkt den Schließzylinder wechseln lassen.

 

Nebeneingangstüren, Kellertüren und Garagentore

Viele Einbrüche erfolgen über Nebeneingangstüren, Kellertüren oder Garagentore. Meist liegen diese weniger einsehbar versteckt an den Seiten des Hauses. Täter können hier unbemerkt zu Werk gehen und dies nicht wie meist angenommen bei Nacht, sondern vor allem am Tag, wenn die Bewohner sowie die Nachbarn bei der Arbeit sind. Widmen Sie daher diesen Türen besondere Aufmerksamkeit. Auch hier sollten sie auf eine hohe Widerstandsklasse und eine gute Ausstattung setzen. Verschließen Sie auch diese Türen ebenso wie Terassentüren gewissenhaft. Übrigens: Beim Übergang zwischen Garage und Wohnraum ist nicht nur eine einbruchhemmende Tür gefragt, sie benötigen außerdem eine Brandschutztür.

 

Weitere Maßnahmen

Mit ein wenig Aufmerksamkeit senken Sie das Risiko eines Einbruchs. Auch während kurzer Abwesenheit sollten Sie Fenster und Terrassen- sowie Balkontüren verschließen, denn Gelegenheit macht Diebe. Lassen Sie bei Glastüren den Schlüssel nicht auf der Innenseite stecken. Auf keinen Fall sollte ein Ersatzschlüssel draußen versteckt werden, denn vermeintlich gute Verstecke wie Blumentöpfe werden schnell entdeckt. Halten Sie in Mehrfamilienhäusern den Hauseingang ebenso wie Kellertüren und Zugänge zum Dachboden stets geschlossen und prüfen Sie über die Gegensprechanlage, wer ins Haus möchte, bevor sie die Tür öffnen. Lassen Sie während längerer Abwesenheit wie im Urlaub die Post regelmäßig durch Freunde oder Nachbarn leeren. Das Haus oder die Wohnung sollte möglichst belebt wirken.

Im Einbruchsfall sollten Sie den Notruf der Polizei alarmieren und keinesfalls auf eigene Faust den Täter konfrontieren. Polizei-Dein Partner hat in diesem Artikel zusammengefasst, wie Sie sich nach einem Einbruch verhalten sollten.