Das richtige Holz ist entscheidend

Holzhäuser erfreuen sich mittlerweile immer größerer Beliebtheit – sie wirken nicht nur gemütlich und vermitteln ein heimeliges Gefühl, sondern sie sind darüber hinaus auch noch besonders nachhaltig. Nicht zuletzt haben Holzhäuser einen gewissen Charme, der sie gegenüber Betonbauten so attraktiv für viele macht. Wer mit dem Gedanken spielt, ein Holzhaus zu bauen, sollte sich vorher allerdings Gedanken darüber machen, welche Holzart er verwenden will und was es bei der Auswahl zu beachten gibt. Immerhin ist Holz nicht gleich Holz.

Holz weist als Baumaterial attraktive Vorteile auf

Ob zu großen Teilen aus Holz oder ob größtenteils aus anderen Materialien – wie viel Holz bei einem Hausbau zum Einsatz kommt, ist individuell. Wer sich jedoch dazu entschließt, kann sich über zahlreiche Vorteile freuen. Sofern Holz aus der Region verwendet wird, entfallen lange Transportwege und damit auch verbundene Transportkosten. Außerdem ist Holz ein nachhaltiger Rohstoff und überzeugt mit einer guten Ökobilanz.

Im Gegensatz zu Häusern aus Stein ist die Bauzeit vergleichsweise kurz, so dass Holzhäuser meist deutlich schneller bezogen werden können. Nicht zuletzt weist Holz hervorragende Dämmeigenschaften auf und ist ideal, was die Regulierung der Feuchtigkeit betrifft. Was es noch alles zum Thema Schimmelvorbeugung und Feuchtigkeit zu wissen gibt, ist in diesem Beitrag über Holzfeuchte zu finden.

Tragende Elemente aus Holz müssen eine ganz besonders hohe Stabilität aufweisen

Soll das Holz eine tragende oder auch stützende Funktion am oder im Haus übernehmen, so muss es dementsprechend stabil und fest sein. Hierbei eignet sich Vollholz nach DIN 1052 perfekt. Verschiedene Nadelhölzer wie Lärche, Kiefer, Tanne oder Fichte weisen gerade in Kombination mit Dämmstoffen eine hohe Stabilität auf und gelten hiermit als sehr langlebig. Doch auch einige Laubholzsorten wie Buche oder Eiche weisen entsprechende Eigenschaften auf und sind daher perfekt geeignet, um sie für tragende oder stützende Zwecke zu verwenden.

Auch für tragende Bauteile ist dabei auch sogenanntes Konstruktionsvollholz geeignet. Hierbei handelt es sich um ein Bauschnittholzerzeugnis, das aus Hölzern wie Tanne, Kiefer oder Lärche gewonnen und anschließend veredelt wird. In einem technischen Verfahren wird dem Holz die Feuchtigkeit entzogen, so dass es als besonders formstabil gilt und eine vergleichsweise besonders niedrige Feuchtigkeit aufweist. Damit ist Konstruktionsvollholz ideal für verschiedenste Konstruktionen der Decke, des Dachs und der Wände geeignet. Für ähnliche Zwecke lässt sich allerdings auch Brettschichtholz nutzen. Hierfür werden mehrere Schichten Holz mithilfe von Leim übereinandergelegt und so verbunden. Damit ergibt sich eine kostengünstige und unkomplizierte Möglichkeit, große Holzteile zu erhalten.

Holzteile für außen zu imprägnieren, erhöht die Langlebigkeit

Holzteile, die außen am Haus angebracht werden und damit ständig der Witterung ausgesetzt sind, müssen ganz besondere Ansprüche erfüllen. Immerhin sollten diese witterungsbeständig sein und bei Wind und Feuchtigkeit keinen Schaden nehmen. Für Fenster und Türen eignen sich daher Holzarten wie Douglasie, Lärche, Robinie und Eiche.

Wird das Holz vor der Verwendung entsprechend schutzbehandelt, ist es auch möglich, Holzarten wie Tanne oder Kiefer zu nutzen. Diese sollten allerdings imprägniert werden, um den Witterungsbedingungen standzuhalten. Wer will, kann hierbei auch spezielles Thermoholz verwenden, das mit Hitze behandelt wird und damit besonders langlebig und unempfindlich gegenüber Nässe und Kälte sowie Wärme ist.

Ein Architekt oder Tragwerksplaner ist meist unverzichtbar

Wer Holz für den Hausbau nutzen will, sollte keineswegs allein nach der Optik gehen – vor allem dann nicht, wenn das Holz einer großen Belastung ausgesetzt ist, indem es beispielsweise für den Außenbereich genutzt wird oder tragende und stützende Funktionen erfüllen muss. Das zu verwendete Holz sollte damit immer genau auf den Anwendungsbereich angepasst sein.

Holz, das tragende Funktionen erfüllen soll, sollte dabei keinesfalls im Alleingang beschafft und genutzt werden – hier sollte immer ein Architekt oder Tragwerksplaner zu Rate gezogen werden. Eine entsprechende Fachperson gibt nicht nur Auskunft darüber, welche Holzart letztendlich tatsächlich für den gewünschten Zweck geeignet ist, sondern gewährleistet damit letztendlich auch die Sicherheit und Stabilität des gesamten Hauses. Auch wenn sich viele Arbeiten im und am Haus selbstständig durchführen lassen, sollte hier nicht auf eine Fachperson verzichtet werden.

Mit welchen Kosten bei einem Holzhaus zu rechnen ist, lässt sich kaum pauschalisieren

Wer sich dennoch schon vorher darüber informieren will, welche Möglichkeiten er hat oder mit welchen Kosten er bei seinem Projekt ungefähr rechnen muss, der kann sich direkt bei einem Architekten telefonisch beraten lassen. Grundsätzlich gilt jedoch, dass ein Holzhaus im Durchschnitt etwa zwischen 1.500 und 2.500 Euro pro Quadratmeter kostet. Die genauen Kosten richten sich allerdings nach zahlreichen Faktoren – wie etwa, ob schlüsselfertig gebaut wird, ob Keller und Dachboden vorhanden sind, welche Heizungsart gewählt wird, welche Technik eingebaut wird und welche Ausstattung das Haus überhaupt verfügt. Auch die Größe des Hauses und die sonstigen verwendeten Materialien ganz abgesehen von Holz sind hier entscheidend und auch, wie viel im Alleingang gemacht wird und wie viele Fachpersonen und Firmen engagiert sind.