Lange Zeit waren Boxspringbetten ein Geheimtipp von Gästen aus teuren Hotels, und wurden im Möbelfachhandel höchstens als Nischenprodukt gehandelt. Zumindest in Deutschland, in den USA sind diese Betten schon seit vielen Jahrzehnten üblich und werden dort als Standardmodell verkauft. Aber warum ist das Boxspringbett der neue Trend unter den Schlafmöbeln? Und vor allen Dingen, ist dieser Trend das Richtige für jeden?
Wer ein neues Bett kaufen will, kommt um ein Wort momentan nicht herum: Boxspringbett. Doch was genau ist das eigentlich und was zeichnet es aus?
Das Boxspringbett besteht im Wesentlichen aus drei Teilen. Dem sog. Boxspring, der Matratze und einem Topper.
Das untere Teil wird Boxspring genannt. Das Innenleben des meistens mit dem Dekorstoff bezogenen Unterteils besteht aus großen, relativ harten Federn, die einen hohen Komfort nur bieten, wenn eine entsprechende Matratze darüberliegt, die den Druck der hohen, ziemlich starren Federn abmildert. Die Kombination mit einer relativ weichen Matratze bietet den unvergleichlichen Liegekomfort eines solchen Bettes.
Der Topper ist heute meistens mit einer viskoelastischen Masse gefüllt und erfüllt damit die Aufgabe einer Mikrobelüftung der Haut, was für einen erholsamen Schlaf sorgt. In den Luxusausführugen sind die Topper mit Gänsedaunen gefüllt, sie schmiegen sich dann noch besser dem Körper an. Gänsedaunen lassen durch ihre luftige Struktur auch deutlich mehr Luft an die Haut und der Schläfer schwitzt weniger und wacht deutlich erholter auf. Ein weiterer Vorteil des Toppers ist die Hygiene, denn er ist waschbar.
Optisch sehen Boxspringbetten oft aus wie herkömmliche Polsterbetten und leider hat die Industrie auch entdeckt, dass man Boxspringbetten auch günstig herstellen kann, und sie dem Käufer mit einem scheinbaren Vorteil verkaufen kann. So ist auffällig, dass besonders günstige Betten oft mit Stauraum unter der Matratze verkauft werden. Dabei sollte dem Kunden klar sein, dass dieser Stauraum teuer erkauft ist. Denn dafür fällt die notwendige Federung im Boxspring weg, und die Betten werden oft nicht sehr komfortabel empfunden. Kein Wunder, denn das Herzstück des Boxspringbettes, das Boxspring, fehlt ganz einfach und wurde durch eine Attrappe ersetzt. Es gibt echte Boxspringbetten mit einem Stauraum unter dem Bett, dieser ist meistens sehr flach und als Schublade unter dem Bett angebracht.
Der Preis ist natürlich ein häufiges Kriterium für den Kauf eines Möbelstücks, in diesem Fall sollte jeder Käufer darüber nachdenken, ob dieser Preis für so ein aufwändiges Produkt realistisch ist.
Zu den weiteren Vorteilen dieses Bettes gehört die Aufstehhöhe, die in der Regel nicht weniger als 56 cm betragen kann. Dies ist höher als eine normale Stuhlkante. Die Aufstehsituation vereinfacht sich damit deutlich und sofort spürbar. Die Knie werden nicht mehr so beansprucht, und auch für jüngere Leute ist das Aufstehen aus dieser Höhe einfacher und angenehmer.
Trotzdem ist nicht alles Gold was glänzt. Oft wird bemängelt, dass diese Betten mehr Zeit zum Auslüften benötigen, und das ist auch richtig, aufgrund des unterschiedlichen Aufbaus benötigt das Bett mehr Zeit zum Auslüften, als ein reguläres, das ja in den meisten Fällen unten durch das Lattenrost geöffnet ist.
Ob man sich für ein Boxspringbett oder ein reguläres Bett entscheidet, bleibt immer noch dem individuellen Geschmack überlassen. Boxspringbetten sind in ihrer Optik oft wuchtiger als normale, aber auch das ist nicht unbedingt ein Nachteil.