Ohne robuste Arbeitskleidung geht auf dem Bau nichts. Während beispielsweise Schuhe mit durchtrittsicheren Sohlen vor Verletzungen der Füße schützen, gewährleisten Schutzhelme und Schnittschutzhosen bei diversen Arbeiten die nötige Sicherheit beim Hausbau. Sowohl beauftragte Handwerksbetriebe als auch der Bauherr selbst sind für den Schutz der Aktiven verantwortlich. Bei der Reinigung der textilen Ausrüstung ist teilweise Vorsicht geboten, um die Schutzwirkung nicht zu beeinträchtigen. Was bei der Textilpflege wichtig, hier im Fokus.
Strapazierfähige Ausrüstung für Helfer
Sobald Helfer den Hausbau unterstützen und auf der Baustelle selbst tätig werden, wird der Bauherr ein Unternehmer. Er hat die Pflicht, die Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) einzuhalten. Die Helfer, ob Freunde, Verwandte oder Bekannte, müssen von Bauherren nicht nur bei der BG Bau angemeldet werden, um die Unfallversicherung zu gewährleisten. „Zudem liegt es in Ihrer Verantwortung, diese Baubeteiligten vor Gefährdungen zu schützen und Unfälle zu melden“, erklärt die BG Bau online in einem informativen Artikel für Bauherrinnen und Bauherren. Bei Bedarf müssen hierfür auch Arbeitskleidung und eine angemessene Schutzausrüstung bereitgestellt werden. Je nach Gefahrenpotenzial der Arbeiten.
Qualität vereinfacht die Pflege
Um sich und seinen Helfern die Reinigung der eigenen Arbeitskleidung von Vorneherein zu erleichtern, ist es ratsam bereits beim Kauf auf pflegeleichte Materialien zu achten. Textilien von Anbietern, die auf Berufsbekleidung spezialisiert sind, eignen sich besonders gut, weil ihre Produkte den hohen Ansprüchen gerecht werden. Einen Eindruck zur Vielfalt an strapazierfähiger Arbeitskleidung vermittelt der deutsche Hersteller engelbert strauss. Das Sortiment reicht von pflegeleichten Bundhosen mit Kniepolster und Werkzeugtaschen über leicht zu reinigende Jacken bis zum Zubehör für die persönliche Arbeitsschutz-Ausrüstung. Darunter Schutzhelme, Atemschutzmasken und Arbeitshandschuhe. Um die professionelle Arbeitskleidung sachgerecht reinigen zu können, integriert der Fachhändler ausführliche Wasch-, Trocken- und Pflegeanweisungen in die Textilien. Viele Produkte aus Mischgewebe lassen sich bei hoher Waschtemperatur reinigen, damit sich selbst hartnäckigste Verunreinigungen lösen.
Praktische Tipps zur Reinigung von Berufskleidung:
- Bei Funktionskleidung wie Softshelljacken sollte auf Weichspüler verzichtet werden, weil dieser die Atmungsaktivität mindert. Die Substanzen setzen sich an den Fasern fest und verhindern die Schweißaufnahme sowie Abgabe an die Umgebung. Der Tragekomfort sinkt.
- Besondere Aufmerksamkeit erfordern unter anderem Schnittschutzhosen. Um ihre Funktion zu erhalten, werden sie weder geschleudert und gebügelt noch gebleicht, gechlort oder chemisch gereinigt. Die Hinweise auf den Pflegeetiketten gilt es streng einzuhalten. Ansonsten könnte der Schnittschutz leiden.
- Wurde Arbeitskleidung mit Substanzen wie Lösemitteln, Lacken oder Ölen verschmutzt, ist eine professionelle Reinigung empfehlenswert. Gleiches gilt für Textilien, die zur Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) gehören. Beim Waschen in der heimischen Waschmaschine könnte nicht nur das Gerät beschädigt werden, sondern auch die Arbeitskleidung.
- Beim Bau einer Immobilie kann es durchaus vorkommen, dass Arbeiten in der Nähe des Straßenverkehrs anfallen. Reflektierende Warnkleidung ist dann vorgeschrieben. Zum Schutz der Leuchtkraft muss die Reinigung besonders sorgsam erfolgen.
- Auch Arbeitsschuhe sind regelmäßig zu überprüfen. Starke Verschmutzungen können beispielsweise die Rutschhemmung beeinträchtigen. Das Profil muss möglichst frei von Dreck sein.
Welche Schutzausrüstung zum Arbeitsschutz für Helfer ratsam ist, darüber klärt die BG BAU private Bauherren auf. Letztere können sich dahingehend von den Experten beraten lassen.
Wer ist für die Reinigung verantwortlich?
Ist laut Vorschriften bei bestimmten Tätigkeiten am Hausbau das Tragen einer Schutzausrüstung (gemäß PSA) Voraussetzung, muss der Arbeitgeber nicht nur für die Anschaffung aufkommen, sondern auch für die Reinigungskosten. Da der Arbeitgeber im Fall von privaten Hilfskräften beim Bau eines Eigenheims der Eigenbauunternehmer (Bauherr) ist, trifft diese Regelung auch auf diesen Bereich zu.
Grundsätzlich ist es ratsam, Schutzausrüstungen nicht in der privaten Waschmaschine zu waschen. Die Gründe:
- Starker Schmutz und womöglich sogar Gefahrstoffe können in den Privathaushalt gelangen und die Freizeitwäsche verunreinigen.
- Weil viele herkömmliche Waschmaschinen den Dreck nicht komplett entfernen, kann die Schutzfunktion eingeschränkt sein.
- Ist eine Nachbehandlung nötig wie eine Imprägnierung, klappt das zuhause nicht professionell.
- Wäschereien sparen Energie, Wasser und Waschmittel. Das schont die Umwelt und senkt die Gesamtkosten.
Normale Arbeitskleidung ohne spezielle Schutzausstattung dürfen Arbeitnehmer und Helfer in der heimischen Waschmaschine waschen.
Steuerliche Vorteile
Arbeitskleidung, die fast ausschließlich für den Beruf verwendet wird, sind steuerlich absetzbar. Das trifft unter anderem für Helme, Sicherheitsschutze und Schutzkleidung zu. Abzugsfähig sind Anschaffungskosten, Instandhaltungs- und Reinigungskosten. Nicht als Werbungskosten absetzbar sind Kleider, die auch privat genutzt werden können. Da der Bauherr bei der Schutzausrüstung für die Bereitstellung verantwortlich ist, entsteht Helfern kein finanzieller Aufwand und somit auch keine steuerliche Relevanz. Ob sich Bauherren als Unternehmer beim Kauf von vorgeschriebenen Arbeitsschutzprodukten für Helfer steuerliche Vorteile sichern können, ist mit einem Steuerberater zu klären.
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